Domainumzug – Fehler vermeiden
Warum ein zentraler Domainprovider durchaus Sinn macht
Für Unternehmen und Privatpersonen, die mehrere Domains besitzen, kann es äußerst sinnvoll sein, alle Domains bei einem zentralen Domainprovider zu verwalten.
Natürlich werden dadurch auch Kosten (marginal) erhöht und am Anfang steht ein lästiger Wechselvorgang der sich aber immens lohnt in Bezug auf zukünftigen Ärger und entstehende Zeitaufwände.
Ob man nun Strato, IONOS oder einen der vielen anderen Anbieter nutzt, diese Lösung bietet gleich zwei unschlagbare Vorteile:
- Flexible Verwaltung über DNS-Einstellungen: Ganz gleich, wo eine Webseite oder ein Online-Shop gehostet wird, die zugehörige Domain kann bequem per DNS-Einstellungen angepasst und umgeleitet werden. Ob ein Shop auf Shopify, eine Landingpage auf WordPress oder eine spezielle Kampagnenseite auf einem anderen Hosting-Dienst entsteht – mit einer zentralen Domainverwaltung bleibt die Flexibilität erhalten, wohin die Domain zeigt, ohne dass Domaintransfers oder komplizierte technische Prozesse nötig sind.
- Zentrale E-Mail-Verwaltung: E-Mails bleiben stets beim Domainprovider und müssen nicht mehr mühsam bei jedem neuen Gerät eingerichtet werden. Wer kennt es nicht? Ein neuer PC, ein neues Handy, ein weiteres Tablet – und jedes Mal stellt sich die Frage: Wie richte ich das E-Mail-Konto auf diesem Gerät ein? Mit einem zentralen Domainprovider wird die Einrichtung spürbar vereinfacht, da E-Mail-Einstellungen für alle Domains in einer Oberfläche verwaltet werden können.
Der größte denkbare Fehler
Mehrfach erlebt
- die Domain wird samt Webpaket gekündigt – also nicht für den Transfer an einen anderen Provider vorgesehen sondern vollständig gekündigt! Im schlimsten Fall muss man die Domain hinterher von einem Domain-Grabber teuer zurückkaufen.
- Postfächer werden vorher nicht gesichert und übertragen sondern sind bestenfalls irgend noch zufällig lokal abgespeichert – im Klartext: wird eine Domain unkoordiniert zu einem anderen Domainprovider transferriert gehen im Transfervorgang alle mit dieser Domain verbundenen Postfächer, E-Mails und E-Mailadressen verloren. Es gibt bei den meisten Providern eine kurze Transfer und Wiederherstellungsfrist. Das kann aber mit hohem Aufwand und Kosten verbunden sein.
- die URL-Struktur der alten Webseite / des alten Shops wurde nicht vor dem Relaunch analysiert und dokumentiert um ein optimales Domainhandling auf der neuen URL und ggf. neuen URL-Struktur zu gewährleisten. Schwere SEO-Abstürze drohen.
So ist der Ablauf beim Domaintransfer
- Den Auth-Code vom bisherigen Provider anfordern: Der sogenannte „Auth-Code“ (auch als „AuthInfo“ bekannt) ist der Schlüssel zum Domaintransfer. Dieser wird beim aktuellen Domainprovider beantragt und dient als Sicherheitscode, um sicherzustellen, dass die Domain tatsächlich auf einen neuen Anbieter übertragen werden soll. Bei vielen Domainendungen wie .de ist dieser Code 30 Tage lang gültig. Danach kann er / muss er neu bestellt werden.
- Vorbereitung der E-Mail-Konten: Falls E-Mail-Adressen bereits mit der Domain verknüpft sind, sollte man vor dem Transfer ein Backup der E-Mails machen oder die Konten entsprechend vorbereiten, da E-Mail-Dienste während des Transfers kurzzeitig beeinträchtigt sein können. Alternativ lässt sich der E-Mail-Verkehr direkt über den neuen Provider umstellen, sodass nach dem Transfer keine Neuanlage oder mühsame Einrichtung nötig ist.
- Domain beim neuen Provider eintragen: Nach der Anforderung des Auth-Codes und der Vorbereitung der E-Mail-Konten kann die Domain im Interface des neuen Anbieters eingetragen werden. Hier gibt man den Auth-Code ein und startet den Transferprozess.
- DNS-Einstellungen anpassen: Sobald der Transfer abgeschlossen ist, kann man alle DNS-Einstellungen zentral beim neuen Provider vornehmen. Dies ermöglicht die Verwaltung sämtlicher Weiterleitungen und Anpassungen an einem Ort – ohne sich durch mehrere Accounts und Systeme klicken zu müssen.
Häufige Irrtümer über Domains und ihre Auswirkungen
In der Welt der Domains und des Online-Marketings gibt es einige Missverständnisse darüber, wie sich Domains auf SEO, Traffic und die allgemeine Performance einer Webseite auswirken.
Hier sind einige der häufigsten Irrtümer:
Falsch: „Mehrere Domains auf dieselbe Seite leiten verbessert das SEO-Ranking“
Ein verbreiteter Irrglaube ist, dass die Umleitung mehrerer Domains auf dieselbe Webseite die Sichtbarkeit und das Ranking in Suchmaschinen verbessert. In Wahrheit bringt es jedoch keine SEO-Vorteile, mehrere Domains auf eine Seite zu leiten. Google und andere Suchmaschinen werten die zusätzliche Domainumleitung nicht als Ranking-Signal und ignorieren solche Umleitungen oft einfach. Es kann sogar zu Problemen durch sogenannten „Duplicate Content“ führen, wenn mehrere Domains mit ähnlichen Inhalten indexiert werden.
Falsch: „Keyword-Domains bringen automatisch ein besseres Ranking“
Viele glauben, dass eine Domain, die das Haupt-Keyword enthält (z. B. „hundefutter-kaufen.de“), besser bei Google rankt. Zwar können Keywords in der Domain leicht das Thema andeuten, aber Google gewichtet Keywords in Domains nur noch minimal. Der Fokus liegt heute viel stärker auf hochwertigen Inhalten und Nutzererfahrungen, anstatt auf Keywords in der URL.
Falsch: „Eine Domain-Weiterleitung verbessert den Traffic automatisch“
Es ist verlockend zu glauben, dass die Umleitung einer gut klingenden Domain auf die Hauptwebseite den Traffic steigert. Aber dies trifft nur zu, wenn die Domain selbst bereits Bekanntheit genießt oder beworben wird. Ansonsten bleibt der zusätzliche Traffic oft aus, weil Suchmaschinen nicht automatisch einen Vorteil in der Domainweiterleitung erkennen.
Falsch: „Eine neue Domain ist für SEO immer besser“
Manchmal wird empfohlen, bei einem Relaunch oder Rebranding eine komplett neue Domain zu nutzen, um sich von „alten Lasten“ zu befreien. Doch das kann riskant sein, besonders wenn die alte Domain bereits über ein gutes Ranking und Vertrauenssignale verfügt. Ein Wechsel zu einer neuen Domain kann den SEO-Erfolg beeinträchtigen, weil bestehende Rankings, Backlinks und der generelle Ruf verloren gehen.